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Amnesty International Gruppe Miesbach (1431)

Impressum

Gruppe Miesbach (1431)

Spuren im Land (1): Ein Bischof wird ermordet

Fussstapfen im Schnee

Wenn man auf der Autobahn nach Salzburg den Irschenberg hinunterfährt, tut sich rechter Hand ein Panorama auf, das Kenner als den "schönsten Blick Mitteleuropas" bezeichnet haben: die Kirche von Wilparting vor der Kulisse der Alpen.

Doch die Idylle hat ihre Kehrseite. An der Stelle, wo sich heute die Kirche erhebt, wurde - so die Legende - am 15. November 697 der Wanderbischof/Einsiedlermönch Marinus von einer "Horde Vandalen" (Ungarn, Wenden, Alpenslawen) zu Tode gefoltert und verbrannt. Eine Lebensbeschreibung schildert das recht drastisch: "Da raffeten die Übeltäter dürres Holz zusammen, warfen einen Scheiterhaufen auf, banden dem frommen Mann Reisig um den Leib und zündeten ihn an." Am gleichen Tag soll sein Diakon Anianus/Anian eines "gottseligen Todes", also friedlich, gestorben sein.

Wenig bis gar nichts aus dem Leben der Heiligen ist - wie bei anderen Gestalten der bajuwarischen Frühzeit auch - historisch gesichert, und vieles in der Legende ist legendär. Historisch gesichert aber ist das rasche Aufblühen ihres Kultes, denn er findet bereits um das Jahr 1000 eine schriftliche Erwähnung. Die Legende scheint sich also um einen historischen Kern gelegt zu haben. Die Heiligen scheinen beim Volk sehr beliebt gewesen zu sein, gerieten auch in einer weitgehend schriftlosen Epoche nicht in Vergessenheit und wurden in Notzeiten um Schutz und Hilfe angefleht.

In der Legende findet sich eine Erklärung für diese Popularität. "Trotz Marter habe der Bischof weder seinen Glauben noch die Wege nach den benachbarten Gehöften verraten." Ein Mann hat seinen Kopf hingehalten, um andere vor Plünderung und Brandschatzung zu bewahren. Das ist, wie gesagt, die Legende, aber sie deckt sich durchaus mit Berichten über andere Missionare im Alpenland. Sie waren keine abgehobenen Mystiker; sie predigten das Evangelium aber sie vermittelten auch Überlebensstrategien. Die irischen Kollegen des Marinus - er selber war wahrscheinlich Westfranke - sollen in Bayern das erste Bier gebraut haben.

P.S. Am 16. März 2002 wurde Erzbischof Isaias Duarte (Cali, Kolumbien) ermordet. Er hatte sich wiederholt mit der Drogenmafia angelegt und die bewaffneten Gruppen kritisiert, weil sie "die Zivilbevölkerung erniedrigten". Bischöfe leben auch heute noch gefährlich.

ai Miesbach

Wandgemälde einer Kirche in Irschenberg. Der sterbende Bischof wird auf seinem brennenden Totenbett dargestellt eine Hand erhoben.

Folge 2: "Euch werden wir schon katholisch machen"