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Amnesty International Gruppe Miesbach (1431)
Jahresberichte
Fälle
Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi (Iran)
Yew Wah HOO (Malaysia)
Zeitungsartikel
Spuren im Land
Vietnam - Nguyen Thuy Hanh
Die Menschenrechtsverteidigerin Nguyen Thuy Hanh wurde am 7. April
2021 festgenommen und wegen "Opposition gegen den Staat der
Sozialistischen Republik Vietnam" angeklagt. Im Falle einer
Verurteilung drohen ihr bis zu 20 Jahre Haft.
Die gewaltlose politische Gefangene hatte einen Fonds für Spenden
eingerichtet, um Angehörigen von zu Unrecht inhaftierten Personen
Besuche in den teilweise weit entfernten Haftanstalten zu ermöglichen.
Diese Gefangenen verbüßen oft langjährige Freiheitsstrafen unter sehr
schlechten Haftbedingungen. Vor ihrer Festnahme hatte Nguyen Thuy Hanh
die Öffentlichkeit darüber informiert, dass sie ihre humanitäre Arbeit
aufgrund von gesundheitlichen Problemen zunächst nicht fortsetzen
könne.
Die Menschenrechtsverteidigerin wurde ein Jahr lang im Gefängnis Nr. 2
in Hanoi in Untersuchungshaft gehalten. Ihr Gerichtsverfahren ist
derzeit ausgesetzt. Seit April 2022 wird Nguyen Thuy Hanh gegen ihren
Willen im Zentralinstitut für forensische Psychiatrie festgehalten und
zwangsbehandelt.
Bitte schreiben Sie höflich formulierte Briefe an den
vietnamesischen Premierminister und fordern Sie ihn auf, alle
notwendigen Schritte zu unternehmen, um die strafrechtliche Verfolgung
von Nguyen Thuy Hanh zu beenden und ihre sofortige und bedingungslose
Freilassung aus der Psychiatrie und der Haft sicherzustellen.
Schreiben Sie in gutem Vietnamesisch, Englisch oder auf Deutsch an:
Premierminister Pham Minh Chinh
Government Office
Hoang Hoa Tham street, 01
Hanoi city, Ba Dinh district, postal code 100000
VIETNAM
E-Mail: vpcp@chinhphu.vn
Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an:
Botschaft der Sozialistischen Republik Vietnam
S.E. Herrn Vu Quang Minh
Elsenstraße 3
12435 Berlin
Fax: 030 – 5363 0200 / E-Mail: info@vietnambotschaft.org
Kuba - Maykel Castillo Pérez
Maykel Castillo Pérez, besser bekannt unter seinem Künstlernamen "El
Osorbo", ist ein kubanischer Musiker. Er wurde von den Behörden wegen
seiner kritischen Haltung gegenüber der Regierung ständig schikaniert
und mehrfach willkürlich inhaftiert. Am 18. Mai 2021 nahmen Angehörige
der Staatssicherheit den Musiker zu Hause fest und verweigerten seiner
Familie zehn Tage lang jegliche Informationen über seinen
Aufenthaltsort. Im Januar 2022 kam die UN-Arbeitsgruppe für
willkürliche Inhaftierungen zu dem Schluss, dass Maykel Castillo Pérez
willkürlich inhaftiert worden war, und forderte die kubanische
Regierung auf, ihn unverzüglich freizulassen. Im Juni 2022 verurteilte
ein Gericht in Havanna den Musiker zu neun Jahren Haft. Er befindet
sich immer noch im Gefängnis 5 y Medio in Pinar del Río.
Obwohl sein Gesundheitszustand sehr schlecht ist, hat er nur
eingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung. Seit Anfang April
2023 wird Maykel Castillo Pérez von anderen Gefangenen schikaniert und
bedroht. Im Oktober 2023 berichteten Kontaktpersonen Amnesty
International, dass er immer wieder unter Schmerzen, leichtem Fieber
und Gelenkschmerzen leidet. Er hat noch immer keine endgültige
Diagnose seines Gesundheitszustands erhalten, und sein Ersuchen ins
Ausland reisen zu dürfen, um eine angemessene medizinische Behandlung
zu erhalten, wurde nicht beantwortet.
Bitte schreiben Sie höflich formulierte Briefe an den
Präsidenten von Kuba und fordern Sie ihn auf, Maykel Castillo Pérez
umgehend freizulassen. Dringen Sie darauf, dass er unverzüglich Zugang
zu angemessener Gesundheitsversorgung erhält und in Zukunft sein Recht
auf freie Meinungsäußerung ungehindert ausüben kann.
Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch an:
Miguel Díaz Canel
Presidente de la República de Cuba
Hidalgo, Esquina 6. Plaza de la Revolución
La Habana, CP 10400, KUBA
E-Mail: despacho@presidencia.gob.cu
Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an:
Botschaft der Republik Kuba
I. E. Frau Juana Martínez González
Stavanger Str. 20,
10439 Berlin
Fax: 030 – 44 73 70 38 / E-Mail:
recepcion@botschaft-kuba.de
Belarus - Marfa Rabkova
Die umstrittene Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 führte in Belarus zu
Protesten, auf die die Behörden mit massiven Repressionen reagierten.
Davon betroffen ist auch die Organisation Viasna, eine der wichtigsten
Informationsquellen über Menschenrechtsverletzungen in Belarus. Im
Kontext der Wahlen schikanierten die Behörden Viasna-Mitglieder
massiv. Mehrere Mitarbeiter*innen der Organisation befinden sich
derzeit in Haft. Auch die Menschenrechtsverteidigerin Marfa Rabkova
ist seit September 2020 allein wegen ihrer legitimen
Menschenrechtsarbeit als Koordinatorin des ehrenamtlichen Netzwerks
von Viasna inhaftiert. Am 6. September 2022 verurteilte das
Stadtgericht von Minsk Marfa Rabkova zu 15 Jahren Haft. Es sprach sie
wegen "Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung" und
"Organisation von Massenunruhen" schuldig.
Obwohl sich Marfa Rabkovas Gesundheitszustand verschlechtert hat und
sie besorgniserregende Symptome aufweist, wird sie in der Haft nicht
angemessen medizinisch versorgt. Laut ihrer Familie hat sie
Zahnschmerzen, die seit fast einem Jahr nicht behandelt werden. Nach
einer Corona-Infektion entzündeten sich zudem ihre Lymphknoten, und
sie hatte mehrere Monate lang Schmerzen im Unterleib.
Bitte schreiben Sie höflich formulierte Briefe an den
belarussischen Generalstaatsanwalt und fordern Sie ihn auf, dafür zu
sorgen, dass Marfa Rabkova umgehend freigelassen wird und alle
Anklagen gegen sie fallen gelassen werden. Bitten Sie zudem darum,
dass sie bis zu ihrer Freilassung angemessen medizinisch versorgt
wird.
Schreiben Sie in gutem Belarussisch, Russisch, Englisch oder auf
Deutsch an:
Generalstaatsanwalt
Andrei Shved
Ul. Internatsiyanalnaya 22
220030 Minsk
BELARUS
E-Mail: info@prokuratura.gov.by
Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an:
S. E. Herrn Denis Sidorenko
Am Treptower Park 32,
12435 Berlin
Fax: 030 – 53 63 59 23 / E-Mail: germany@mfa.gov.by