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Amnesty International Gruppe Miesbach (1431)
Jahresberichte:
Fälle:
Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi (Iran)
Yew Wah HOO (Malaysia)
Zeitungsartikel:
Spuren im Land:
Wer heute bei uns über einen Friedhof geht, hat den Eindruck, dass die Toten in Frieden ruhen. Das war nicht immer so. Im 16. Jahrhundert ging es bei manchen Begräbnissen nicht sehr friedlich zu. Ein Pfarrer von Parsberg wurde gemaßregelt, weil er in einem geweihten Friedhof einen Protestanten beerdigt hatte, und dem Pfarrer von Neukirchen, der einem "mit dieser Sekte behafteten" Pfarrkind die Bestattung verweigerte, ist beim morgendlichen Kirchgang "bei der Eröffnung der Hausthüre der Leichnam gegen ihn hineingefallen".
Es war die Zeit von Reformation und Gegenreformation, als Katholiken und Protestanten zwischen 1555 und 1584 auch in der Grafschaft Waldeck und in den angrenzenden Pfarreien heftig aneinander gerieten, als der Landesherr die Religion bestimmte und Gewissensfreiheit darin bestand, dorthin auszuwandern, "wo man die Leute mit harten Fragen nicht anstrengt um des Glaubens willen". In der Grafschaft Waldeck waren die Verhältnisse noch einmal anders. Graf Wolf Dietrich, der sich offen zur "neuen Lehre" bekannte, beabsichtigte, die Reformation auch in seinem Herrschaftsbereich einführen. Allerdings wollte er "gemah tuen", weil ihm der Salzburger Vertrag von 1559 untersagte, "in der religion und Ceremonien kain neierung oder enderung" vorzunehmen. Die bayerischen Herzöge haben auf diesen Passus des Vertrages größten Wert gelegt und die Religionshoheit, die der Graf für sein Gebiet beanspruchte, nie anerkannt.
Der Konflikt verschärfte sich, als die "neue Lehre" immer weiter Fuß fasste und der bayerische Herzog die Gegenreformation forcierte. Protestantische Prediger wurden verhaftet, des Landes verwiesen und durch katholische Pfarrer ersetzt, denen wiederum man so zusetzte, dass einer von ihnen um seine Entlassung bat, weil er "an diesem heillosen Ort seine Gesundheit eingebüßt habe".
Zur Eskalation kam es, als im November 1584 Truppen des Herzogs in Miesbach einrückten, über die Protestanten die Exkommunikation ausgesprochen und über das ganze Gebiet für die Neugläubigen eine Handels- und Gewerbesperre verhängt wurde. Den protestantischen Miesbachern, dem lutherischen "Unrat", blieb die Wahl auszuwandern oder zum alten Glauben zurückzukehren. Der Beichtzettel wurde zur Gewerbeerlaubnis und damit zum Überlebenspapier. Der Andrang zur Beichte war groß, und der neue Pfarrer konnte im Mai 1584 nach München melden: "... die Miesbacher wollen mit Gewalt frum werden". Mit der "Gewalt" hatte er nicht unrecht.
P.S. Im Norden Vietnams sitzt derzeit der katholische Priester Nguyen Van Ly in einem Straflager. Seine "Vergehen": Abfassung einer Zehn-Punkte-Erklärung zur Religionsfreiheit, Berichte über die Unterdrückung der Katholiken, Appell an Menschenrechtsorganisationen. Das Urteil: 15 Jahre Gefängnis mit anschließenden 5 Jahren Hausarrest. Die Parteizeitung schreibt: Für diese "milde Bestrafung" könne sich der "Verräter" noch glücklich schätzen.
ai Miesbach