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Amnesty International Gruppe Miesbach (1431)
Jahresberichte:
Fälle:
Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi (Iran)
Yew Wah HOO (Malaysia)
Zeitungsartikel:
Spuren im Land:
"Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!" So beginnt Brecht sein Gedicht "An die Nachgeborenen", und wir Nachgeborenen können uns kaum vorstellen, wie finster die Zeiten bei Kriegsende 1945 waren. Da gab es auf Seiten der Verlierer Denunziationen in letzter Minute, Erschießungen von Unterhändlern, sinnlose Brückensprengungen; da gab es auf Seiten der Sieger Plünderungen, "punktgenaue" Angriffe von Tieffliegern auf Zivilisten, "Freinächte" für Besatzungstruppen. Es gab aber auch Beispiele von Besonnenheit, Zivilcourage und Hilfsbereitschaft.
Wer diese Hilfsbereitschaft mit am nötigsten hatte, waren die Vertriebenen und Flüchtlinge, die seit Ende 1945 unserem Landkreis zugewiesen wurden. Es hieße die Geschichte zu verfälschen, wenn man sagte, dass die Eingliederung konfliktlos über die Bühne ging. Schließlich musste man sich ja Dinge teilen (Wohnraum, Nahrung), die schon für die eigene Familie nicht ausreichten. Auch kamen mit den Flüchtlingen Städter in einen ländlichen Raum, mobile "Elemente" in eine bodenständige Gesellschaft und Protestanten in weitgehend katholische Gemeinden. In den Einmarschberichten der Pfarrer wird wiederholt erwähnt, dass man die Flüchtlinge als Andersgläubige und abgestandene Christen empfand und ihre "mangelnde Bereitschaft zum Kirchgang" der Bevölkerung ein Dorn im Auge war. Und wenn ein Flüchtling in die Kirche ging, dann konnte eine Verletzung der "traditionellen Sitzordnung" zum Skandal führen. Andererseits trugen auch die Flüchtlinge zu den Spannungen bei, wenn sie sich abgrenzten und ihrerseits geschlossene Gesellschaften bildeten. Noch 1949 konnte man aus einer Fremdenverkehrsgemeinde hören: "Diese zwei Schichten werden sich immer Feinde bleiben."
Sie sind es nicht geblieben. Von Anfang an gibt es Berichte über großherzige Aufnahme in überbelegten Bauernhöfen, Spendenbereitschaft bei Sammlungen, Zuweisung von Siedlungsgebieten. Im Jahre 1948 wurde in Birkenstein ein Kreuz mit der Aufschrift "Den Opfern der Vertreibung 1945/46" eingeweiht. Dass es an einem urbayerischen Wallfahrtsort steht, beweist, dass die Flüchtlinge eine zweite Heimat gefunden haben.
P.S. Die Stadt Miesbach äußerte im April 1946 bei der Militärregierung die Bitte, "es bei der bisherigen Zuteilung (von Flüchtlingen) endgültig zu belassen". Fast 60 Jahre später gibt es Widerstand gegen die Unterbringung von Spätaussiedlern im Gesundheitsamt. Da wir heute in weniger "finsteren Zeiten" leben, bleibt zu hoffen, dass wir den neuen Flüchtlingen mit Gelassenheit und Offenheit begegnen. Dann werden wir auch diesmal keine "Feinde bleiben".
ai Miesbach